Geschrieben von Susi Weber  

1000 Hästräger springen vor etwa gleich vielen Besucher durchs Narrendorf

 

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Haslach / sz Panzerknacker, grüne Männchen, Cowboys, Piraten, Marienkäfer – alle waren sie, die kleinen und großen Mäschkerle am Straßenrand, am Sonntag nach Haslach gekommen, um die 1000 Hästräger aus 30 Gruppierungen und Vereinen zu sehen. Mit „etwa 1000“ bezifferte Zunftmeister Klemens Sinz die Zahl der Zuschauer. Hoch her ging es nicht nur beim etwa 40-minütigen Umzug am Nachmittag, sondern bereits auch schon beim Zunftmeisterempfang am späten Vormittag.

 

„Die Haslacher Fasnet ist anders als anderswo“, sagte Klemens Sinz schon am Morgen. Selbstverständlich gilt dies auch für den Sprung: In Haslach sind die örtlichen Gruppierungen von den beiden Schomburger Kindergärten über die Bewohner des Heims St. Konrad bis hin zu den Steiger Hexen (aus der Sattlersteige) mit dabei. Und: In Haslach gilt seit vielen Jahren das (ungeschriebene) Motto: In der Kürze liegt die Würze. „Mir hat’s gut gefallen“, sagte beispielsweise Anja Graf aus Wangen: „Gerade, weil der Sprung kürzer und es für die Kinder angenehmer ist.“ Die beim Zunftmeisterempfang von der Narrenzunft Ramseweible Amtzell überreichten (und beim Sprung am Vortag „eingefangenen“) „Sonnenstrahlen“ konnte Sinz beruhigt im Karton belassen und „aufsparen“. Das trockene Wetter hielt.

 

„Geht auf die Straße, lasst‘s krachen, s‘ Wetter hebt“

 

Ortsvorsteher Roland Gaus und Klemens Sinz hatten ihre närrischen Frotzeleien im Übrigen bereits am Samstagabend beim Narrenbaumstellen „ausgetragen“, wo Gaus eine Lichterkette und ein paar Eimer überreicht bekam. Sinz: „Die Lichterkette, weil im vergangenen Jahr erst zum dritten Advent die Kerzen leuchteten, die Kübel, um die Wasserlachen unterm Haslacher Turnhallendach nicht allzu groß werden zu lassen.“ Gaus begründete dies mit Strom- und allgemeinen Sparmaßnahmen: „So verbraucht die Putzfrau kein Leitungswasser.“

 

Zu lachen gab es nicht nur am Fasnetssamstag, sondern auch beim Zunftmeisterempfang am Sonntag so einiges. Beispielsweise bei der Rede von Rainer Beer, Oberzunftmeister des Alemannischen Narrenrings (ANR), der auf lustige Weise verdeutlichte, wie viel Arbeit und Schweiß die Fasnetszeit für Offizielle bedeute. Die Schönauer Hexen überreichten einen Gutschein für freie Fahrt nach Büsingen und den Sprung im Schönauer Hexenhäs in der deutschen Exklave in der Schweiz. Die Lumpenkapelle aus Niederwangen überbrachte einen „Pressluft-Tanga“, der – getreu den närrischen Regeln – auch beim Umzug (über dem Holzfällerhäs der Hatternweible) zu tragen ist.

 

„Geht auf die Straße, lasst‘s krachen, s‘ Wetter hebt“, meinte Sinz gegen Viertel vor drei. Erst zwei Stunden später setzte der angekündigte Regen ein. Da aber waren die Fasnetsbegeisterten längst in de Kneipen und Zelten untergekommen. Gegen 20 Uhr startete schließlich der Zunftball. Weitere Fotos vom Haslacher Narrensprung und vom Zunftmeisterempfang gibt es unter SZON Mediathek (Quelle SZON: 07.02.2016)

 

 

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