Geschrieben von Susi Weber
29 Zünfte und Gruppen sind gestern durch Haslach gezogen - Zuschauer lassen sich vom Wetter nicht den Spaß verderben
HASLACH - ,,Sie ist kurz, aber schön und stimmungsvoll'', sagte Oberbürgermeister Michael Lang gestern kurz nach l4.30 Uhr. Vorüber war die Straßenfasnet zwar zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht, denn gefeiert wurde immer noch auf den Straßen, in der Halle und am Abend natürlich auch beim ZunftbaI1. Zumindest aber waren zu dieser Zeit die 29 Zünfte und Gruppen durch den Ort gezogen. Erneut war der Lindwurm eine nette Mischung aus Ortsansässigen wie beispielsweise den Kindergärten, dem Kunst- und Kindertheaterverein oder den Bewohnern des Heims St. Konrad und den ,,üblichen" Zünften. Erneut war es - bei zeitweisem Schneefall - aber auch schön, die „kurze Fasnetsfröhlichkeit" zu erleben und danach wieder in wärmere Innenräume zu verschwinden. Koin Stress, koin Stress'' riet Haslachs Zunftmeister Klemens Sinz den Akteuren der Achberger Kolderar, die am Sprecherwagen ihren KreiseI vorführten: ,,Mit jeder Minute mehr dauert auch der Umzug länger, und darüber bin ich froh.'' 30 Minuten lang erklangen die Rufe und freuten sich die Kinder über Guatsle, Lollis und Gummibärchen. Dann tauchten die Haslacher Hatternweible auf, die traditionell den Umzugsschluss bilden.
Bereits am Morgen gab es beim Zunftmeisterempfang nach der von Dr. Martin Schniertshauer gehaltenen Narrenmesse jede Menge gute Laune. Platz nehmen im von der Mühlenhexenzunft gespendeten Sessel durfte nicht nur deren Zunftmeister Jens Walter, sondern auch jeder, der für die Minute Sitzgelegenheit beim Stehempfang im Vereinsheim bereit war, die eine oder andere kleine Spende für die gute Sache zu leisten. ,,Obendrein werden wir die Spenden der teilnehmenden Zünfte heute hier verdoppeln", versprach Walter.
Dass der Sessel später sogar noch verkauft werden konnte, damit hatte keiner gerechnet. Einschließlich der von den Hatternweiblen ausgelobten 250 Euro kamen auf diese Weise 850 Euro für den Tettnanger Verein Urmel zusammen, der Familien mit Krebskanken Kindern unterstützt.
Natürlich wurde auch wieder so mancher deftige Spruch unters Narrenvolk gestreut. Der Kindergarten Primisweiler brachte kleine Salzbrezeln mit und wies damit auf ein kleines Misgeschick bei der Befreiung hin: ,,Man kann doch Kindern nicht erklären, dass durch Brezeln dreimal die Sonne scheint - und Hörnchen verteilen." So ganz wollte auch niemand Ortsvorsteher Jörg Endraß Glauben schenken, der seine deutliche Verspätung zum Empfang zu erläutern hatte: ,,Es hatte halt soooo viel Glatteis!“
(Quelle SZON: 20.02.2012)
